Wu is dat met Siska?

von Natz Thier

Siska! Siska! Alles dreht sich um Siska!
Siska, jene söte Dän, de doa üörwert graute Water här in de Wätschopp von Hauland kuemen is, mäk „dat ganze Duorp rebellsk”. Alle Aobend is de Wätschopp stoppenvull!

Schult Winkelmann freut sich zunächst darüber, dass Hauland gute Geschäfte macht. Als aber Alois, der Hoferbe, sich zu sehr für „dat hergelaupene Fraumensk” interessiert, kommt es zum heftigen Streit zwischen dem Schulten und Alois. Dao hätt de Öhm genoag te daon, dat wier in Uorder te brengen.

Stina schafuttket un meint, dat de Schult äs Börgermester ös nen Wäörtken met dat „Fluksterige Frauenmensk” küren sall.
Aber wer is das denn eigentlich - diese Siska?
Zur Klärung dieser Spielfrage tragen schließlich in vielen humorvollen Szenen alle Personen des Theaterstückes bei:

Der große westfälische Bauernhof von Franz Bernhard Winkelmann bildet den Rahmen zu dem Spiel.
Auf diesem Hof lastet ein Geheimnis, das vor allem den Schulten nicht froh werden lässt und auch das Alltagsleben des Gesindes beeinflusst.
In dem benachbarten Dorfwirtshaus ist seit einiger Zeit ein städtisches Mädchen, die Siska, als Aushilfe tätig, die durch ihr anziehendes Wesen, ihre sympathische Erscheinung und insbesondere durch ihre schöne Stimme die Männerwelt des Dorfes erobert und es vor allem dem jungen Bauern des Winkelmannschens Hof angetan hat.
Das sich anspinnende Liebesverhältnis liegt nicht im Plane des Schulzen. In einer heftigen Auseinandersetzung mit seinem Sohn und anschließend mit dem Öhm Wilm bekommt man einen Enblick in die Vergangenheit vor 20 Jahren:

Im Jahre 1915 war der jetzige Schulte in den Krieg gezogen und etwa ein Jahr später als gefallen gemeldet worden.
Seine ihm, ohne Wissen des Vaters, vor der Musterung angetraute Frau war auf die Nachricht vom Tode ihres Mannes hin
mit ihrem Kind bei dem Schwiegervater erschienen, von ihm beschimpft und des Hofes verwiesen worden. In ihrem berechtigtem Stolz tiefgekränkt,
verzichtete sie auf alle Ansprüche und lebte unter ihrem Mädchennamen bei ihrer in Amerika verheirateten Schwester, wo sie gute Aufnahme fand und 10 Jahre später starb.
Als nach Jahren der totgesagte jetzige Schulte - der Vater war inzwischen gestorben - aus der Gefangenschaft zurückkam,
war alles Suchen nach Frau und Kind erfolglos gewesen, bis nach weiteren Jahren die Mitteilung vom Tode der Frau eintraf.
Erneute Nachforschungen nach dem verwaisten Jungen blieben ebenfalls ergebnislos.
Der Schulte holte sich den Sohn eines gefallenen Freundes als Erben auf den Hof.
Soweit die Vorgeschichte.

Siska, das städtische Mädchen, fühlt sich zu dem Schulten hingezogen. Sie ist auf der Suche nach einer neuen Heimat und bemüht sich, mit Hilfe des pensonierten Dorfschulmeisters den Hof ihres im Weltkrieg gefallenen Vaters ausfindig zu machen. Aus ihren Erzählungen und aus der Andeutung des Schulmeisters, dass es sich bei der Suche nach dem verschollenen Kinde des Schulten doch auch um ein Mädchen handeln könne, steigt zuerst dem alten Öhm die Vermutung auf, dass er in Siska das Kind des Schulten vor sich habe. Eigenartige BEgebenheiten bestätigen bald diese Meinung, bis sich schließlich einwandfrei die Identität zwischen Siska und der Schultentochter herausstellt.

Schauspieler:

Petra Holstiege als Siska, ein junges Mädchen aus der Stadt
Karl Pöppelmann als Bernhard Schulze Winkelmann, Gemeindevorsteher
Hermann Konermann als Hauland, Bauer und Gastwirt
Hans Wiedau als Alois, der junge Bauer auf Winkelmann´s Hof
Bernhard Egger als Öhm Wilm Winkelmann, des Schulzen Öhm
Ingrid Venschott als Stina Blömker, Wirtschafterin auf Winkelmann´s Hof
Josef Konermann als Auk Fleitentheddo, Gelegenheitsmusiker
Wilhelm Holstiege als Krimphoff, pensionierter Dorfschulmeister
Ilse Luttuschka als die unglückliche Sofie, Magd auf Winkelmann´s Hof
Anke Espenkott als de döasige Mia, Magd auf Winkelmann´s Hof
Max Luttuschka als de schlagfertige Tönne, ein Knecht
Alfons Kintrup als Dorfpolizist

Haar- und Maskenbildner:

Marlies & Josef Kontrup

Souffleuse:

Fine Terwey

Kulissengestalter:

Heinrich Beckmann

Spielleiter:

Norbert Espenkott

Balletteusen:

Marlies Holtmann
Annegret Roer
Mechthild Roer
Ursula Roer
Beate Holtmann
Ela Buddendieck